Angetrieben vom Aufruf von Aufstehen gegen Rassismus war ich am 05.03.2023 war ich mit der Kamera den Chemnitzer Friedenstag besuchen. Der Tag wird jährlich anlässlich der Bombardierung von Chemnitz im Jahr 1949 begangen und von der AG Chemnitzer Friedenstag organisiert.
Der Gang über den Neumarkt war um 11:00 Uhr noch etwas ernüchternd. Das Friedenskreuz hatte seine Pforten gerade geöffnet, überall hingen die Banner der Chemnitzer Schulen von Aktion aber außer den Läufern von „PEACE — Laufen für den Frieden“ waren nur die wenigen Menschen zu sehen, die gerade mit Aufbauen beschäftigt waren.
So führte uns unser Weg nur sehr langsam bis zum Hauptbahnhof, wo wir uns der Zubringerdemo zum „Nischel“ anschlossen.
Vor dem Bahnhof und unterwegs gab es einige Redebeiträge z.B. von Chemnitz Nazifrei, die — nach der Devise „richtiges Thema, falscher Anlass“ — auch die erste Kritik am Tag anbrachten. So werde am Friedenstag zu wenig darauf eingegangen, dass lediglich der durch Deutschland verursachte Krieg zurückgekehrt sei und dass ein Großteil der Bevölkerung damals Täter (wenn auch nur durch Untätigkeit) statt Opfer waren.
Weitere Redebeiträge kamen vom Chemnitzer Jugendforum, Fridays For Future, und der grünen Jugend Chemnitz.
Nachdem wir relativ pünktlich am Karl-Marx-Monument ankamen und auch die zweite Zubringerdemo dazugestoßen war, begann die Kundgebung. Hier traten viele der eben gehörten Redner erneut an das Pult, daneben gab es aber auch noch Redebeiträge von Aufstehen gegen Rassismus, der SPD Chemnitz, Speak out loud und weiteren beteiligten.
Durch zwei Musikeinlagen der Banda Internationale aus Dresden wurde zwar der komplette Zeitplan durcheinander gebracht, die resultierende Stimmung war aber jede Minute Verzögerung wert.
Nach den Redebeiträgen ging es dann auf die Demo rund um den Chemnitzer Innenstadtkern. Anscheinend war wohl sogar die Polizei vom Engagement der Teilnehmer angetan, denn sie wollten sich unbedingt ihr eigenes Videomaterial sichern.

Chemnitzer Friedenstag 2023

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